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Das Wildnisgebiet

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal bewahrt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des gesamten Alpenbogens und ist seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe.

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Haus der Wildnis

Dem Urwald so nah wie nie! Das Haus der Wildnis und seine Ausstellunggeben dank moderner Technik einmalige Einblicke in den größten Urwald des Alpenbogens.

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Klimapartnerschaft

Die Belastung unseres Planeten auf ein global verträgliches Maß zu senken, ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts.

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Information

Die Schutzgebietsverwaltung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen eine emotionale Verbundenheit mit der Natur zu ermöglichen.

Tag der Wildnis

Donnerstag, 14.März 2024
|
Beginnt um 13:00 Uhr
Am Tag der Wildnis lädt das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal gemeinsam mit der Österreichischen Bundesforsten AG zum Symposium "Verlorene Wildnis - Verlorenes Wissen" in das Haus der Wildnis ein.

Worin liegt der Wert der Wildnis, was können wir aus Wildnisgebieten lernen und wie wichtig ist die darin stattfindende Forschung? Das Symposium „Verlorene Wildnis – Verlorenes Wissen“ zeigt die Notwendigkeit, Bedeutsamkeit und den Mehrwert der Forschung in Schutzgebieten auf.

 

Ausgewählte Fachvorträge und eine anschließende Podiumsdiskussion mit Expert*innen widmen sich in diesem Jahr dem oft kontroversiellen Thema Borkenkäfer, wobei verschiedene Blickwinkel wie Herausforderungen für die Forstwirtschaft, Auftrag an die Forschung und Bedeutung für das Wildnisgebiet veranschaulicht werden.

Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 7. März 2024.

Das Programm

Symposium zum Tag der Wildnis "Verlorene Wildnis - Verlorenes Wissen"

Moderation

Mag. Christina Laßnig-Wlad ist Leiterin des Geschäfts- und Kompetenzfeldes Naturraummanagement und Naturschutz in der Unternehmensleitung der Österreichischen Bundesforste AG.

Vorträge

Klimawandel - Herausforderung Forstschutz

DI Andreas Gruber, Österreichische Bundesforste AG

Die Folgen der klimatischen Veränderung sind in den österreichischen Wäldern deutlich zusehen. Insbesondere das Zusammenspiel von Störungsregimen wie Stürmen und Schneedruck einerseits, und Borkenkäfermassenvermehrungen andererseits, stellen die Waldbewirtschaftung vor Herausforderungen. Im Vortrag wird die Forstschutzsituation der Österreichischen Bundesforste dargestellt, welche Maßnahmen ergriffen werden und vor allem die langfristige Anpassungsstrategieskizziert. Die Österreichische Bundesforste AG arbeiten an einem klimafitten Wald der Zukunft in welchem das Prinzip Vielfalt von zentraler Bedeutung ist. Dabei bezieht sich Vielfalt nicht nur auf verschiedene Baumarten, sondern wird ökologisch umfassend mitgedacht.

Friend or foe – Baumverjüngung nach Störungen durch Borkenkäfer

Univ. Prof. DI Dr. Georg Gratzer, Universität für Bodenkultur Wien

Der Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf den österreichischen Wald: es verschieben sich nicht nur die klimatischen Optima und Verbreitungsgebiete der Baumarten, sondern es nehmen klimatische Extremereignisse zu, die zu Störungen in den Wäldern führen. Die beiden wichtigsten Störungsursachen in Österreich, Stürme und Gradationen von Borkenkäfern, haben in den letzten Jahrzehnten an Häufigkeit und Intensität drastisch zugenommen. Die Wiederbewaldung von Störungsflächen wird damit zu einer der zentralen Herausforderungen für die Forstwirtschaft in Mitteleuropa in den nächsten Jahrzehnten und ist auch ein wesentliches Element im Verständnis der natürlichen Walddynamik. In diesem Vortrag werden verjüngungsökologische Prozesse nach Störungen durch Borkenkäfer und ihre ökosystemaren Auswirkungen dargestellt.

Zur Entwicklung des Buchdruckers im Wildnisgebiet unter veränderten Klimabedingungen

Univ. Prof. i.R. Dr. Axel Schopf, Universität für Bodenkultur Wien

Als ektotherme Organismen sind Insekten in ihrer Entwicklung von den jeweiligen Witterungsbedingungen in ihrer Umwelt abhängig. Veränderungen des Klimas haben daher auch weitgehende Auswirkungen auf das Vermehrungs- und Ausbreitungsverhalten der Borkenkäfer. Inwieweit dies für den Fichtenborkenkäfer Buchdrucker zutrifft und welche Faktoren das Risiko von Massenvermehrungen dieser Art beeinflussen, wird anhand von Untersuchungen u.a. aus dem Wildnisgebiet dargestellt.

Schutz durch Nutzen oder Untätigkeit?

Reinhard Pekny, Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal

"Das Nützlichkeitsprinzip, jene Maxime der Lüge, die zu den größten Selbsttäuschungen führt, zerstört die persönliche Verantwortlichkeit, die Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, es untergräbt das Gewissen des Menschen vollkommen, da es immer mehr daran gewöhnt, alles nach jenem Nutzen und nicht nach Wahrheit und Gerechtigkeit zu beurteilen! "

                                                                         Wilhelm Emanuel Freiherr v. Ketteler

 

Speaker

DI Andreas Gruber – Österreichische Bundesforste AG
DI Andreas Gruber, ©ÖBf-Archiv, Lukas Beck

Andreas Gruber ist seit 2022 Vorstand der Österreichischen Bundesforste AG und verantwortet die Bereiche Ressourcen- und Flächenmanagement mit den thematischen Schwerpunkten Wald, Holz, Naturraum und Nachhaltigkeit. Zuvor leitete er den Bundesforste Forstbetrieb Traun-Innviertel und kennt die Herausforderungen bei Forstschutz und Waldbau aus der betrieblichen Praxis.

Univ. Prof. DI Dr. Georg Gratzer, Universität für Bodenkultur Wien
Univ. Prof. DI Dr. Georg Gratzer, ©SGV

Dr. Gratzer ist Professor für Bergwaldökologie und stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Waldökologie am Department für Forst- und Bodenwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien. Er ist Mitglied der Kommission für interdisziplinäre ökologische Studien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Ko-Sprecher des Wissenschaftsbeirates des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal. Er ist auch Mitglied der Wissenschaftsbeiräte für den Nationalpark Kalkalpen, WWF und Biosphärenpark Wienerwald.

Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Dynamik natürlicher Wälder und die nachhaltige Nutzung von Waldressourcen zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Bergregionen. Er hat langjährige Forschungserfahrung in Urwäldern in Europa, dem Osthimalaya (Bhutan) und Ostafrika.

Univ. Prof. i.R. Dr. Axel Schopf, Universität für Bodenkultur Wien
Univ. Prof. i.R. Dr. Axel Schopf, ©SGV

Dr. Schopf ist Forstentomologe und war vor seinem Eintritt in den Ruhestand 2017 Leiter des Instituts für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz am Department für Wald- und Bodenwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien. Seine Forschungstätigkeiten umfassen physiologische Wechselbeziehungen in Wirt-Parasit-Systemen sowie ökophysiologische Studien zur Fortpflanzung, Überwinterung und Risikoabschätzung von Massenvermehrungen verschiedener Forstinsekten.

Reinhard Pekny, Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal
Reinhard Pekny, ©SGV

Reinhard Pekny ist Forstmann, Wildbiologe, Jäger und Teichwirt mit Berufserfahrung auf verschiedenen Kontinenten. Er ist seit 1997 im Wildnisgebiet tätig. Als Ranger ist er sowohl für das Naturraummanagement, als auch für Bildungsaufgaben verantwortlich. Neben der Leidenschaft für die Wildnis gilt sein wissenschaftliches Interesse den Flusskrebsen und Süßwassergarnelen dieser Welt.

Podiumsrunde

Univ. Prof.DI Dr. Georg Gratzer, Universität für Bodenkultur Wien, ©SGV
DI Andreas Gruber, Österreichische Bundesforste AG - Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz ©ÖBf-Archiv, Lukas Beck
DI Antje Güttler, Österreichische Bundesforste AG - Leiterin Forstbetrieb Kärnten-Lungau
©ÖBf-Archiv, Lukas Beck
DI Dr. Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW)
©BFW/Florian Winter
DI Dr. Johannes Schima, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft - Abteilungsleiter Waldschutz, Waldentwicklung und forstliche Förderung, ©Paul Gruber