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Das Wildnisgebiet

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal bewahrt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des gesamten Alpenbogens und ist seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe.

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Haus der Wildnis

Dem Urwald so nah wie nie! Das Haus der Wildnis und seine Ausstellunggeben dank moderner Technik einmalige Einblicke in den größten Urwald des Alpenbogens.

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Klimapartnerschaft

Die Belastung unseres Planeten auf ein global verträgliches Maß zu senken, ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts.

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Information

Die Schutzgebietsverwaltung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen eine emotionale Verbundenheit mit der Natur zu ermöglichen.

Neue Erstnachweise für das Wildnisgebiet

Wildnisgebiet
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Das Wildnisgebiet stellt aufgrund seiner Unberührtheit einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Arten dar. Für diese Lebensraumqualität spricht vor allem die Anwesenheit von seltenen Arten und Spezialisten. Immer wieder werden daher auch Arten als Erstnachweise für das Wildnisgebiet entdeckt.  

Das hängt vor allem damit zusammen, dass sehr seltene Arten oft als Zufallsentdeckung gefunden werden, da sie sehr spärlich verbreitet sind. Aber die Natur ist auch ein dynamisches System und so kommt es auch vor, dass Arten einen neuen Lebensraum erstmals besiedeln. Diesen Sommer sind uns zwei dieser erfreulichen Erstnachweise gelungen.

Neuntöter (Lanius collurio) als Brutvogel

Brutverdacht bestand bei dieser Vogelart schon seit ein paar Jahren, doch erst vor kurzem konnte der Neuntöter als Brutvogel des Wildnisgebietes am Hochmoor Leckermoos durch eine schöne Beobachtung eines Mitglieds der Schutzgebietsverwaltung bestätigt werden. Zuerst lenkte ein adultes Männchen durch Warnrufe die Aufmerksamkeit auf sich. Nach längerem Beobachten fiel dann jedoch auf, dass sich im gleichen Baum in dem das Männchen saß, ein wenig unterhalb ein gerade flügge gewordener Jungvogel aufhielt. Durch die Warnrufe des Elternvogels in Reglosigkeit versetzt, konnte der junge Neuntöter gut beobachtet und sogar fotografisch festgehalten werden.

Gerade flügge gewordener Jungvogel des Neuntöters Lanius collurio im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. © Laura Renner

Die Art wird aktuell nicht auf der Roten Liste gefährdeter Artengeführt, hat jedoch durch Lebensraumverluste starke Bestandseinbußen in den letzten Jahren ertragen müssen. Umso erfreulicher ist es daher, dass sich das Wildnisgebiet als geeignetes Bruthabitat herausgestellt hat.

 

Blattloser Widerbart (Epipogium aphyllum)

Sehr erstaunt hat auch der Fund dieser äußerst seltenen Orchidee. Wie der Trivialname vermuten lässt, besitzt die Orchideenart keine Blätter und ebenso kein Chlorophyll, was sie zu einer parasitären Pflanzenartmacht. Um ausreichend Nährstoffe ohne Photosynthese beziehen zu können, geht die Orchidee eine lebenslange Verbindung mit einem Wurzelpilz ein.

Der Blattlose Widerbart weist ein sehr weitreichendes Verbreitungsgebiet auf, kommt aber nur sehr selten vor. Sie wächst in schattigen Laub- und Nadelwälder mit hoher Luftfeuchtigkeit, höherer Bodenfeuchte, dicker Humusauflage und Totholz. Dementsprechend ist es nicht überraschend, aber dennoch sehr erfreulich, auf diese äußerst seltene und ungewöhnliche Orchideenart auch im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal zu treffen.

Der äußerst seltene Blattlose Widerbart Epipogium aphyllum wurde erstmals im Wildnisgebiet nachgewiesen. © Jiří Malíček

Durch Klimaveränderungen sind die Bestände des bereits selten vorkommenden Widerbarts rückläufig. Die Pflanze gilt daher als stark gefährdet und ist streng geschützt.

 

 

Wir sind gespannt und freuen uns in Zukunft weitere bisher verborgene Bewohner des Wildnisgebietes zu entdecken!