Schloss Lockenhaus war Schauplatz des mittlerweile zehnten Waldpädagogik-Kongresses, der unter dem Motto „Über Wasser – Die Dosis macht’s“ rund 115 Teilnehmer*innen aus ganz Österreich zusammenbrachte. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich klimatische Veränderungen auf den Wasserhaushalt der Wälder auswirken und wie dieses Wissen pädagogisch vermittelt werden kann.
Warum Wasser im Wald ein Schlüsselthema ist
Dass die klimatischen Veränderungen nicht nur die Welt im Gesamten, sondern auch unsere Waldökosysteme beeinflussen, ist unumstritten. Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle – als lebenswichtiger Bestandteil des Waldes, aber auch als potenzielle Gefahrenquelle. Schloss Lockenhaus, eingebettet in den Forstbetrieb der Privatstiftung Esterházy, bot den idealen Rahmen, um diese Zusammenhänge zu beleuchten.
Impulse und Fachvorträge
Die bekannte Meteorologin Christa Kummer eröffnete den Kongress mit einem Impulsvortrag über den „Weg des Wassertropfens“ und zeigte, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse in pädagogisches Handeln übersetzt werden können. Wissenschaftlichen Input lieferte auch die deutsche Expertin Jutta von Ochsenstein, die den Zusammenhang von Naturerfahrung und kindlicher Entwicklung fundiert darstellte – ein Thema, das verdeutlicht, wie wichtig frühe Naturerlebnisse für die Entscheidungsträger von morgen sind.
Methoden und Praxis
Um vom Wissen ins Tun zu kommen, präsentierten alle Bundesländer neue spielerische Ansätze, wie das Thema Wasser in der Waldpädagogik vermittelt werden kann. Die Stadt Wien stellte ihr Konzept der Quellschutzwälder vor, während das Burgenland die Verbindung von Wald, Wasser und Vogelwelt im Nationalpark Neusiedler See–Seewinkel beleuchtete. Ob die Kraniche beim Kongress zu hören waren, blieb offen – doch ihr Zug und seine Abhängigkeit vom Wasser wurden eindrucksvoll thematisiert.
In acht Workshops konnten die Teilnehmenden ihre Kenntnisse vertiefen und individuelle Schwerpunkte setzen – von Sicherheitsaspekten bis hin zu kreativen Vermittlungsmethoden.
Vernetzung und Austausch
Neben Fachvorträgen und Workshops bot ein Ritteressen mit musikalischer Begleitung Gelegenheit zur Vernetzung. Denn Austausch ist ein zentrales Element der Waldpädagogik – einer Disziplin, die sich von einer internen Weiterbildung für Forstleute zu einem eigenständigen Berufsbild entwickelt hat.
Hintergrund: Waldpädagogik in Österreich
Die Waldpädagogik wurde ursprünglich von Forstleuten für Forstleute entwickelt, um pädagogische und didaktische Fähigkeiten zur besseren Wissensvermittlung zu erlernen. Heute nutzen zahlreiche Pädagog*innen – von der Elementarpädagogik bis zur Pflichtschule – die Angebote, um ihr Wissen über Waldökosysteme und deren Nutzung zu erweitern. Rund 600 registrierte Waldpädagog*innen tragen dazu bei, die Kenntnisse über den Wald und die Herausforderungen des Klimawandels in die Gesellschaft zu bringen.
Bezug zum Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal
Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sensibel der Wasserhaushalt in naturnahen Wäldern funktioniert. Waldpädagogische Programme im Wildnisgebiet greifen diese Themen auf und zeigen, wie Wasser als Lebensader des Waldes wirkt und wie Klimaveränderungen diese Balance gefährden können. Exkursionen und Bildungsangebote machen deutlich: Wasser ist nicht nur Ressource, sondern auch Verantwortung.
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Fotocredits: Christian Scheucher
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