Ändern wir unser Denken, so ändert sich auch unser Handeln. Eine Änderung in unseren Denkweisen ist Vorrausetzung für die Schaffung nachhaltiger Konsum- und Produktionsstrukturen, die die Auswirkungen des Klimawandels mildern. Menschliches Handeln hat massive Veränderungen auf die Ökosysteme der Erde zu verantworten. Die dramatischen Auswirkungen auf das Klima sind bereits seit Jahrzehnten bekannt und mittlerweile auch bei uns schon zu spüren.
Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Freisetzung von gebundenem Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre. Dieser Kohlenstoff kann allerdings auf unterschiedlichste Weise auch wieder gebunden werden. Dabei spielen die Meere und Wälder unserer Erde eine sehr wichtige Rolle. Allerdings wird durch die Verbrennung fossiler Stoffe und den globalen Verlust an intakten Wäldern derzeit um ein Vielfaches mehr CO2 freigesetzt, als zur selben Zeit eingelagert werden kann. Genaue Zahlen dazu sind nur schwer zu erfassen, da viel zu dem Thema noch nicht erforscht wurde und vielfach nur eine unzureichende Datenbasis vorliegt. Fest steht, dass das System zunehmend aus dem Gleichgewicht gerät.
Klar ist, dass der Ausstoß an CO2 in die Atmosphäre unbedingt vermindert werden muss! In der Realität wird aber auch heute noch immer mehr CO2 produziert als reduziert. Selbst, wenn ein weiteres Emittieren von CO2 in die Atmosphäre so gut wie möglich vermieden wird, was bisher noch lange nicht der Fall ist, werden die Ökosysteme der Erde in ihrem derzeitigen Zustand nicht in der Lage sein, den unvermeidbaren CO2 Ausstoß unserer Zivilisation zu binden und langfristig einzulagern. Dazu kommen andere, noch wirksamere Klimagase (Methan oder Lachgas), die von der Natur gar nicht direkt aufgenommen werden und deren Wirkung mittelfristig nur durch noch mehr CO2 Reduktion ausgeglichen werden kann.
Um die absehbare Katastrophe verhindern zu können, müssen Emissionen von Klimagasen nicht nur so gut wie möglich vermieden werden, sondern parallel dazu auch weitere Wege erschlossen werden, CO2 wieder vermehrt aus der Atmosphäre zu nehmen. Niemand kann das auf Dauer so gut wie Pflanzen (v.a. Bäume), durch die Kunst der Photosynthese. Damit das Binden von CO2 eine klimarelevante Wirkung zeigt, ist es notwendig, dass der Kohlenstoff sehr lange gebunden bleibt. Daher verblasst jeder Versuch den Ausstoß mit technischen Maßnahmen zu kompensieren im Vergleich zum Potential der Pflanzen auf unserem Planeten.
Damit die Kompensation aber auch wirklich funktionieren kann, müssen auch die ökonomischen Rahmenbedingungen passen. So können zu geringe Preise für eine Kompensation ein weiteres Vermeiden von Emissionen uninteressant machen. Auch können Ökosysteme, die signifikant zu einer Kompensation von CO2 beitragen, oft nur eingeschränkt oder gar nicht kommerziell genutzt werden, wodurch auch Substitutionseffekte zu beachten sind. Das Ziel des Projektes ist dabei nicht nur, einen Beitrag zur Stabilisierung des Klimas zu leisten, sondern gleichzeitig auch die fachlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Kompensationsprojekte voranzutreiben.
Mittels Photosynthese erzeugen Pflanzen Energie, mit der sie Biomasse aufbauen. Auf diese Weise entziehen sie der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2). Der Kohlenstoff bleibt im Baum gebunden, und wird mit dem Zuwachs jährlich mehr. In Wäldern ist er aber nicht nur in der lebenden Biomasse enthalten, sondern auch in der toten. Sowohl in der oberirdischen als auch in der unterirdischen. Daher kommt auch dem Totholz und vor allem dem Boden eine wichtige Rolle in der Speicherkapazität der Wälder für Kohlenstoff zu.
Wald ist jedoch nicht gleich Wald. Naturbelassene Ökosysteme sind resilienter als vom Menschen genutzte, stark beeinflusste Gebiete, wodurch viel weniger die Gefahr besteht, dass der gespeicherte Kohlenstoff nach kurzer Zeit wieder verloren geht. Naturnahe Wälder, im Besonderen ungenutzte Naturwälder wie jene des Wildnisgebietes, stellen somit eine langfristige Speicherung sicher. Dadurch können sie als CO2-Senke dienen.
Diese wird nach neusten Studien in der Forstwirtschaft insbesondere in den hohen Altersklassen deutlich unterschätzt.
Dieser Aspekt ist nicht zu vernachlässigen, wurde jedoch aufgrund mangelnder Daten derzeit nicht in die Berechnungen einbezogen.
Dieser spielt für die CO2-Speicherkapazität eines Waldökosystems eine ganz entscheidende Rolle und wird auf Grundlage der Studie des Umweltbundesamtes bei der Bewertung berücksichtigt.