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Das Wildnisgebiet

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal bewahrt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des gesamten Alpenbogens und ist seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe.

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Dem Urwald so nah wie nie! Das Haus der Wildnis und seine Ausstellunggeben dank moderner Technik einmalige Einblicke in den größten Urwald des Alpenbogens.

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Klimapartnerschaft

Die Belastung unseres Planeten auf ein global verträgliches Maß zu senken, ist die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts.

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Information

Die Schutzgebietsverwaltung des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen eine emotionale Verbundenheit mit der Natur zu ermöglichen.

Earth Overshoot Day: Leben auf Kosten der Zukunft

Klimapartnerschaft
News
In diesem Jahr fällt der Welterschöpfungstag auf den 24. Juli. Mehr als eine Woche früher als im vorigen Jahr.

Am 24. Juli 2025 hat die Menschheit die ökologischen Ressourcen verbraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Der sogenannte Earth Overshoot Day (kurz: EOD, auch: Welterschöpfungstag)markiert den Moment, ab dem wir „auf Kredit“ leben – zulasten der natürlichen Lebensgrundlagen und der kommenden Generationen. Jahr für Jahr übersteigt der Ressourcenverbrauch das natürliche Regenerationsvermögen unseres Planeten.

Was bedeutet der Earth Overshoot Day?

Der Earth Overshoot Day (zu Deutsch: „Erdüberlastungstag“) wird jährlich vom Global Footprint Network berechnet. Er zeigt auf, wann der globale ökologische Fußabdruck – also unser Verbrauch an Energie, Wasser, Land, Rohstoffen und die Belastung durch Emissionen – das überschreitet, was die Erde in einem Jahr regenerieren kann.

Je früher im Jahr dieser Tag fällt, desto größer ist die Übernutzung. In den 1970er Jahren fiel der Overshoot Day noch auf Ende Dezember. Heute liegt er bereits mehr als fünf Monate früher.

Mit dem 24. Juli hat die Menschheit also bereits in etwas mehr als einem halben Jahr die erneuerbaren Ressourcen der Natur aufgebraucht. Mit Ende des Jahres werden wir die Ressourcen von 1,8 Erden verbraucht haben.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig:

  • Die Weltbevölkerung wächst stetig
  • Durch den steigenden Wohlstand werden mehr Güter verbraucht
  • Natürliche Ökosysteme werden in landwirtschaftliche Flächen oder Industrie- und Wohngebiete verwandelt

Dies alles beschleunigt den Klimawandel, der wiederum zum Verlust von natürlichen Ökosystemen beiträgt.

Abb. 1.: Abwärtstrend - Der Welterschöpfungstag findet seit den 70er kontinuierlich früher statt.

Wie wird der EOD berechnet?

Für die Berechnung werden die Biokapazität der Erde sowie der ökologische Fußabdruck der Menschheit verglichen.

Biokapazität der Erde: Angebot an Ressourcen und Fähigkeit, Emissionen aufzunehmen.

Ökologischer Fußabdruck: Fläche, die wir für unseren Lebensstil brauchen.

Wälder, Meere und andere Ökosysteme spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie liefern Ressourcen und wirken als natürliche Senken für CO₂. Der Overshoot entsteht, sobald die Nachfrage die regenerative Kapazität der Erde übersteigt.

Die Berechnung lautet daher:
(Biokapazität / Fußabdruck) × 365 = Earth Overshoot Day

Je früher im Jahr dieser Tag eintritt, desto größer ist unser ökologisches Defizit – und desto dringlicher sind Maßnahmen zur Reduktion unseres Ressourcenverbrauchs.

Österreich: Wenn alle so leben würden wie wir

Würde die gesamte Weltbevölkerung so konsumieren und wirtschaften wie wir in Österreich, wäre der Earth Overshoot Day im Jahr 2025 bereits am 29. März erreicht – also mehr als drei Monate früher als der globale Schnitt.

Besonders belastend sind in Österreich:

  • ein hoher Energieverbrauch, insbesondere durch Heizen und Individualverkehr,
  • ein stark konsumgetriebenes Wirtschaftssystem mit großen Material- und Flächenbedarfen,
  • sowie ein hoher Anteil an tierischen Lebensmitteln, deren Produktion viele Ressourcen beansprucht.

Abb.2.: Der Erschöpfungstag kann auch für jedes Land einzeln berechnet werden - wobei Österreich nicht gut dasteht.

Naturschutz: Die übersehene Dimension der Ressourcenfrage

Während Klimaschutz und Energiewende oft im Vordergrund stehen, wird der Naturschutz als Teil der Lösung häufig übersehen. Dabei sind gesunde Ökosysteme die Grundlage jeder nachhaltigen Entwicklung:

  • Wälder speichern CO₂, reinigen Luft und Wasser, bieten Lebensraum für unzählige Arten – und sind massiv unter Druck.
  • Böden sind fruchtbare, schwer erneuerbare Ressourcen, die durch Versiegelung, Erosion und Übernutzung geschädigt werden.
  • Gewässer leiden unter Nährstoffeinträgen, Trockenheit und dem Verlust natürlicher Uferzonen.
  • Artenvielfalt geht dramatisch zurück – und mit ihr die Stabilität unserer Ökosysteme und deren ökosystemare Dienstleistungen für uns Menschen.

Der Earth Overshoot Day ist also auch ein Warnsignal für den Zustand unserer natürlichen Lebensräume.

Lösungsansätze

Die COVID-Pandemie im Jahr 2020 zeigt, dass ein Wandel möglich ist. Die Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus gesetzt wurden, verringerten die wirtschaftliche Aktivität wodurch der EOD in diesem Jahr erst am 16. August fiel - also zwei Wochen später als im Vorjahr! Von Dauer war diese Entwicklung jedoch nicht: 2021 war der Welterschöpfungstag bereits wieder am 29. Juli.

Für eine nachhaltige Zukunft benötigen wir eine Strategie, die auf folgenden Aspekten beruht: 

  • Effizienz: Bessere Nutzung von Ressourcen, sodass Güter mit weniger Energie- und Ressourcenaufwand produziert werden.
  • Konsistenz: Die Ablösung der linearen Produktwirtschaft zugunsten einer Kreislaufwirtschaft, in der möglichst wenig Abfall entsteht. Dabei stehen erneuerbare Energien im Zentrum.
  • Suffizienz: Eine nachhaltige Veränderung des Lebensstils, wobei die Wirtschaft nicht auf stetiges Wachstum ausgerichtet ist, sondern der Verbrauch von Ressourcen in Maßen angestrebt werden. Ziel ist, Wünsche und Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu erfüllen, ohne eine übermäßige Verschwendung oder Konsum zu betreiben.

Bildcredit:

Abb. 1. und Abb. 2.: National Footprint and Biocapacity Accounts 2025